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Rodolfos Food- und Weinblog

Mein Food- und Weinblog erzählt über Weine und Speisen aus aller Welt, die mir über den Weg und meistens über meine Küche gelaufen sind. Ein weiteres Thema sind die Weinreise-Tagebücher.

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Weinreisen
Erlebnisse rund um Essen und Wein
Rezepte aus aller Welt
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chronologisch:

Valle Aconcagua

Die Chilenischen Weingebiete sind grösstenteils nach den durch sie fliessenden Flüssen benannt. Der Rio Aconcagua entspringt im Gebiet dieses höchsten Amerikanischen Berges und mündet nördlich von Valparaiso in den Pazifik. Im seinem unteren Teil liegt das Valle Aconcagua Weingebiet. Es ist nicht besonders gross und hat nicht so viele Weingüter. Aber dafür das wohl berühmteste Chiles: Viña Errázuriz. Doch der Reihe nach. Der erste Weinreisetag führte von Santiago gut 100km nach Norden ins Valle Aconcagua. Zuerst ist man fast geschockt über riesige steile Berghänge, die terrassiert und ganz neu mit uns zuerst unbekannten sattgrünen Baum-Stäuchern bepfanzt wurden. Die Reben, die bisher hier den Ton angaben, verschwinden fast inmitten dieser neuen Pflanzungen. Des Rätsels Lösung: Avocados. Chile ist mittlerweile einer der grossen Player im weltweiten Avocado Geschäft. Mit ökologisch sehr bedenklichen Auswirkungen, wie mir Winzer sagten. Stichworte: Bodenerosion und Wassermangel. ich mag Avocados zwar sehr, aber werde mich künftig besser informieren, woher die Ware kommt und wie sie produziert wird… Das erste Weingut, das wir uns ansahen, war Viña Arboleda. Genauer gesagt deren Viñedo Las Vertientes. Hier werden Syrah, Cabernet und Carmenere angebaut. -32.789140, -71.069205
Viele Neupflanzungen bei Viña Arboleda.
Die zweite Station war die kleinere Viña Sanchez de Loria. -32.79128, -70.86897
Am 6. November blühten einige Trauben (hier auf dem Bild) und andere waren bereits einen kleinen Schritt weiter.
Danach ging es ostwärts zu Errázuriz. Die Familie Errázuriz (baskischer Name) ist in Chile allgegenwärtig. Sie spielen seit Generationen in der nationalen Politik eine wichtige Rolle. Weinmässig haben sie es bis zum gewählten „besten Weingut Chiles“ gebracht. Legendär ist die sogenannte Berliner Weinprobe vom Jahr 2004, wo bei einer hochkarätigen Blinddegustation mit sämtlichen französischen, italienischen und spanischen Top-Weinen zwei Errázuriz Weine an der Spitze lagen.
Meine Koordinaten Angaben sind Google und TomTom kompatibel: -32.799132, -70.828495
Im Vordergrund die Errázuriz Reben und Gebäude. Am entfernten Gegenhang eine frisch gerodete (umstrittene) zukünftige Avocado Plantage.
Die Errázuriz Ikonen: – Viñedo Chadwick – Don Maximiano – Seña – KAI Carmenere – La Cumbre
Den berühmten Seña Weinberg in der Gemeinde Ocoa, haben wir nach längerer Suche übrigens nicht gefunden. Sein Standort wird nicht bekannt gegeben, da dort kein Besucherzentrum existiert.
Die Schatzkammer wurde uns bei einer kleinen Privatführung gezeigt: hier lagern von jedem Jahrgang Referenzflaschen.
Schöne Gartenanlage zum verweilen. Gegen 35°C im November – für uns etwas gewöhnungsbedürftig.
Unmittelbarer Nachbar von Errázuriz ist Viña von Siebenthal. Der Schweizer war Anwalt im Tessin, bevor es ihn mit seiner Chilenischen Frau in diesen Flecken verschlug. Wir kamen wie überall unangemeldet, wurden aber von Frau von Siebenthal persönlich begrüsst. Der Weinturismus, wie man ihn in gewissen Gebieten kennt, ist hier definitiv noch nicht so ausgebildet. Nur wirkliche Freaks kommen 12’000km hierher. Die teuren bis sehr teuren Errázuriz Weine sind in der Schweiz im Fachhandel gut erhältlich. Von Siebenthal hab ich aber noch nie gesehen. Somit meine nächste Challenge, wenn ich wieder zu Hause bin…
-32.799642, -70.833856
Bei von Siebenthal und auch bei anderen Weingütern sieht man neben der Drahterziehung auch Pergola Systeme, in Chile Parron genannt.
Via die Stadt San Felipe ging die Rundreise wieder zurück nach Santiago. Und zum Nachtessen, das in Chile so nach 20h eingenommen wird, besuchten wir in Fussdistanz zum Hotel ein super Indisches Restaurant: Rishtedar.
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Start zur grossen Südamerika Weinreise 2018

Nach meinen vielen und umfangreichen Spanien Weinreisen träumte ich schon lange von einer Entsprechung in Südamerika. Nach mehrmonatiger akribischer Vorbereitung fiel der Startschuss nun am 3. November 2018. Das ist die beste Reisesaison (Frühsommer). Chile und Argentinien sollten drei Wochen lang durchreist werden. Natürlich wie immer mit dem Weg als Ziel. Und wie immer alles auf eigene Faust mit dem Mietwagen. Eine Ausnahme gab’s, aber dazu später. Eine Woche in Chile im grösseren Umkreis von Santiago de Chile, wo sich die bekannten Weingüter konzentrieren. Und zwei Wochen in Argentinien. Da wählte ich die Hauptregionen Mendoza und Salta aus.

Abflug um 22:40h mit SWISS Boeing 777, Business Class – man gönnt sich ja sonst nichts 🙂

Der Flug mit SWISS nach Sao Paulo und dann direkt weiter mit GOL nach Santiago de Chile erwies sich als sehr gute Lösung. Trotzdem natürlich 20 Stunden von Tür zu Tür unterwegs. Da sich der Südamerikanische Kontinent im Süden bananenförmig gegen Osten beugt, ist die Zeitumstellung mit nur 4 Stunden kleiner und damit angenehmer als in Nordamerika. Den ersten Abend und den ersten ganzen Tag verbrachten wir in Santiago. Eine angenehme Stadt mit sehr freundlichen Menschen, die vor allem auch von der Andenkulisse profitiert. Mein erster Eindruck war: die Schweiz Südamerikas.

Kurz vor der Landung in Santiago de Chile ist man im Flugzeug praktisch auf Augenhöhe mit dem höchsten Berg von Nord- und Südamerika: Aconcagua (6962müM.).

Unmittelbar vor unserem Hotel: das höchste Gebäude Südamerikas: Sky Costanera (300m und 62 Stockwerke hoch).

Nach den langen Flügen belohnten wir uns mit der phantastischen Aussicht von der Spitze des Sky Costanera Tower. Im Hintergrund die Anden.

Im Costanera Komplex integriert ist ebenso das grösste Einkaufscenter Südamerikas. Unter anderem ein Paradies für Weinliebhaber. Wie es sich gehört praktisch ausschliesslich Chilenische Tropfen.

Am „weinfreien“ ersten Tag machten wir eine Stadtrundtour. Unter anderem auf den Stadtberg Cerro San Cristóbal. Talstation der Standseilbahn: -33.430170, -70.635989.

Weiter zu empfehlen:

  • Patio Bellavista, Restaurant- und Ausgeh-Komplex. In der Nähe der Standseilbahn.
  • Cerro Santa Lucía, Stadtpark, 20 Fussminuten von Bellavista
  • Hop-on-Hop-off-Tour durch Santiago
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Rheingau – mal was anderes

Nach mittlerweile vielen Weinreisen in Spanien hatte ich jetzt die Möglichkeit, mal eines der renommiertesten Deutschen Weingebiete zu besuchen. Der Rheingau ist klein aber fein. Geografisch recht einfach zu identifizieren: Der Rhein fliesst von Basel bis an die Niederländische Grenze einigermassen von Süd nach Nord. Nur in der Mitte macht er zweimal einen Knick und verläuft dann dort von Ost nach West. Von der Main-Mündung bis nach Rüdesheim. Genau da ist der Rheingau. Am nördlichen Ufer natürlich, da wo die Südhänge sind. Es sind keine sehr steilen Lagen wie am späteren Rheinlauf oder an der Mosel, sondern eher hügeliges Land.

Angefangen habe ich auf dem Domdechant-Werner’schen Weingut in Hochheim (www.domdechantwerner.com). Der Domdechant war vor acht Generationen ein Würdenträger im Dom zu Mainz. Dieses Weingut hat viele Weisswein-Preise gewonnen in letzter Zeit. Obschon es gerade Mittagszeit war, wurde ich herzlich empfangen und konnte kurz Riesling „jung und alt“ probieren. Die alten Prädikatswein Bezeichnungen Kabinett – Spätlese – Auslese – Beerenauslese – Trockenbeerenauslese und Eiswein werden hier nicht mehr angewendet. Man will wegkommen vom Süsswein Image und lehnt sich deshalb an Frankreich an:

  • Gutswein
  • Erste Lage (1er Cru)
  • Grosses Gewächs (Grand Cru)

Alles sind ausschliesslich trockene Weine.

 

Domdechant-Werner’sches Weingut  in Hochheim

Degu Hochheimer Kirchenstück als Erste Lage und Grosses Gewächs

Das Kirchenstück der Werners

schön beschriftet

darüber thront die Kirche des Kirchenstücks

 

Für die etwa 40km hatte ich einen Tag eingerechnet. Die berühmten Weindörfer sind:

  • Hochheim
  • Johannisberg
  • Geisenheim (hier ist die weltberühmte Weinforschungsanstalt)
  • Rüdesheim
  • Assmannshausen

Nach Hochheim ging’s bei Wiesbaden vorbei Richtung Westen. Schloss Johannisberg nennt sich stolz das erste Riesling-Weingut der Welt (www.schloss-johannisberg.de).

 

Nächster Halt: Johannisberg

Man vergleicht sich hier oft mit dem Burgund.

Blick von der Terrasse des Schlosses Johannisberg auf die riesige Rheinebene

Gemeinhin noch fast bekannter als die trockenen Rieslinge: der Weinbrand Asbach Uralt

 

Die Weine im Rheingau sind:

  • Riesling (v.a. trocken)
  • im östlichen Teil sowie in Assmannshausen auch Spätburgunder (Pinot Noir)
  • Bei Domdechant Werner gibt’s sogar etwas Frühburgunder. Eher eine Rarität mit schwierigen Eigenschaften (Anfälligkeit), die in der 1960er Jahren fast ausgestorben war.

 

Meistens wird die Bogenerziehung am Drahtrahmen angewendet. Hier aber auch Cordon Erziehung.

Das Bischöfliche Weingut in Rüdesheim

Ausser dem Fassputzer war niemand anwesend am Montag Nachmittag. Aber der war so freundlich und zeigte mir den Weinkeller.

Den Abschluss bildete das Rotwein-Dorf Assmannshausen. Hier gibt es steile Lagen in windgeschützten Tobeln.

 

Deutschland: ich komme wieder!

 

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Ramen (Japanische Nudelsuppe)

Ramen ist japanische Esskultur. Im Rest der Welt ist die Nudelsuppe jedoch vor allem als super billige Instant-Mahlzeit bekannt geworden. Aber die edle Art des Ramen kochens sei extrem anspruchsvoll. Das schwierigste soll der Bouillon sein. Da kann ich natürlich nicht mithalten und präsentiere deshalb ein Zwischending von Fertignudeln und Profi-Ramen. Hauptsache die Komponenten sind frisch und gesund. Ich hab mich hier auf die vegetarische Version festgelegt, seit sich mein Körper mit einer Ernährung von ungefähr 30% Fleisch, 30% Fisch und 40% vegetarisch unendlich viel besser präsentiert als ein Jahr zuvor. Etwas (sehr viel) Ausdauer- und Krafttraining gehören natürlich auch dazu 🙂

 

Asiatische Nudeln, gesundes Gemüse und das obligate Ei gehören dazu. Und natürlich der heisse Bouillon wird darüber geleert.

Auf diese (meine) Weise präsentiert ist es ein geselliges Mahl.

 

Hier mein Rezept zum nachkochen.

 

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Ossobuco (Kalbshaxen)

Die italienische Version von Kalbshaxen ist etwas vom köstlichsten an einem kalten Wintertag. Der gelochte Knochen, wie das übersetzt heisst, enthält das glibbrige Knochenmark. Einige mögen das nicht. Ich sage nur, es ist das beste am ganzen Ding. Neben der Cremolata natürlich, die zu diesem Mailänder Gericht gehört. Das ist ein sehr würziges Gemisch aus Zitronenschale, Knoblauch und Petersilie und kontrastiert hervorragend zum Fett des Knochens. Neben Mark und Gewürz ist natürlich die eigentliche zarte Haxe die Hauptsache. Dazu  gibt’s  Gemüse und ein cremiges Risotto.

 

Mit Kochschnur zu Päckchen geschnürt, damit sie nicht zerfallen

Die Haxen und das Wintergemüse (Sellerie ist Pflicht) anbraten und dann min. 1 Stunde im Bräter köcheln

Die Cremolata ist die geschmackliche Krönung des Ossobuco

Mit cremigem Risotto serviert

Mein neues Spielzeug: ein Magnum Weinglas zum dekantieren.

 

Der  Wein zum Ossobuco wurde letzthin in einem Geniessermagazin zu einem der besten Chianti Classicos gewählt: Rocca di Montegrossi Chianti Classico. Es war gar nicht einfach, den in der Schweiz aufzutreiben. Aber er entschädigte für den Aufwand: geniales Preis-Leistungs-Verhältnis. Und ein ehrlicher, klassischer Chianti.

Hier mein Ossobuco Rezept zum nachkochen.

 

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Couscous

Couscous gibt’s bei mir Sommer und Winter. Im Sommer eher als kalten Taboulé Salat und in der kalten Jahreszeit ein Couscous mit Huhn, Gemüse und alles ziemlich scharf gewürzt. Alternativ auch sehr gerne rein vegetarisch, zum Beispiel mit Tofu Würfeln. Der Couscous (= Hartweizengries) ist ein Grundnahrungsmittel der nordafrikanischen Küche. Man kann ihn zu vielem als Beilage nehmen anstelle von Reis, Kartoffeln oder Pasta. Oder man kann Gemüse und Gewürze auch direkt hineinrühren, so wie das beim Taboulé Salat geschieht.

 

Hühnerflügel anbraten

Mediterranes Gemüse rüsten…

…zum Huhn geben und ebenfalls anbraten und orientalisch würzen

Den Instant Couscous kurz kochen und dann pyramidenförmig in Auflaufform anrichten

Fleisch und Gemüse rund um den Couscous Berg verteilen

 

Eines meiner absoluten Lieblingsgerichte. Und hier geht’s zu meinem detaillierten Rezept!

 

Der Wein dazu:

Die Cuvée Constance der bekannten Domaine Thunevin-Calvet aus 50% Grenache und 50% Carignan. Ennet der Grenze hiesse das dann Garnatxa und Samsó bzw. Mazuelo bzw. Cariñena. Grenache gilt als fruchtig aber wenig tanninreich und der Carignan ist genau das Gegenteil: viel Tannin und Säure und eher wenig Frucht. Also eine gute Kombination.

 

 

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