Rodolfos Food- und Weinblog

Mit dem Besuch der Pegaso Weinberge von Telmo Rodriguez ging der Hauptteil der wiederum phantastischen Weinreise zu Ende. Ein paar Tage in Madrid mussten aber schon noch sein. Neben gutem Essen, Shopping und Altstadtbummel war der Besuch des Thyssen Bornemisza Museums ein Hit. Auch als nicht sehr Kunstinteressierter kriegt man einen super Überblick über die Geschichte der Kunstmalerei vom Frühmittelalter bis zu den Graffiti Sprayern. Und das auf allerhöchstem Niveau. Ein paar Stunden muss man aber schon investieren.

Etwas kulinarische Abwechslung tat gut. Lustigerweise fanden wir alle drei Abende das passende in der genau gleichen Altstadtgasse: Calle de Ventura de la Vega.

Und wie jedesmal heisst es jetzt: ¡Hasta la próxima!

Reine Fahrzeit ca. 3.5h

Letzter Weinreise-Tag heute!

DO Vinos de Madrid

Subzona Arganda (südost)
rot: Tempranillo, weiss: Malvar

Bodegas Licinia (in meinem Keller, von Globus)
Calle de la Soledad 11
28530 Morata de Tajuña
40.228446, -3.431588

Die Licinia Weine sind aktuell sehr IN in der Schweiz. Die Bodega ist dann ein kleiner Schock. Und Reben hab´ ich auch keine gesehen im Umfeld. So ist die neue Winzer-Generation 🙂 Nein, Spass bei Seite: in der DO Vinos de Madrid sind die meisten Rebparzellen ausserhalb der Orte und wohl auch verstreut. Und auf Pomp wird kein Wert gelegt. Auf’s Marketing umso mehr. Man muss deshalb schon kritisch (aber fair) umgehen mit den Gewächsen in den gestylten Flaschen!

Gegen Ende der Reise in Madrid tranken wir dann einen MUSS. Die Bodega Muss ist im gleichen Gebäude wie Licinia. Inwiefern die beiden zusammenarbeiten oder gehören, weiss ich nicht.

Subzona Navalcarnero (süd)
Rot- und Rosé Weine aus Garnacha

Bodega Ricardo Benito
Calle de las Eras, 1
28600 Navalcarnero
40.289328, -4.005307
Der Önologe ist der Schwager meiner Coucousine aus Madrid.
Der ASIDO Wein ist super.

Es ist wie verhext. Schon beim letzen Besuch war die Bodega geschlosssen und heute, wohl weil’s Samstag war, auch.

Dazwischen ein Abstecher durch den nördlichen Teil der DO Méntrida:
Vorwiegend Garnacha
Der Hauptort Méntrida:
40.234655, -4.188508

DO Méntrida ist sehr ähnlich wie gestern DO Mondéjar. Ein Dorf und wenige Bodegas und trotzdem einst zur DO erkoren. Hier sah man noch weniger Weingärten. Einer, der’s wissen muss, sagte mir, dass diese Region eher am schwächeln sei. Zwei Bodegas, die wir identifiziert haben:

• Bodega Finca Constancia (gehört Gozales Byass)
• Modega Arayán

Dann wieder in die DO Vinos de Madrid:

Subzona San Martín de Valdeiglesias (südwest)
rot: Garnacha, weiss: Albillo
konzentrierte Weine

Comando G Viticultores (junge bekannte Hipster Winzer!)
Avda. Constitución 23
28640 Cadalso de los Vidrios
40.301274, -4.443836

Diese jungen Winzer haben auch nur einen alten Schuppen im Ort. Sie sind aber Winzersöhne aus Méntrida. Den Bruja de Averia Wein kenne ich schon länger. Ihre Nomenklatur entnehmen sie bekannten spanischen Zeichentrickserien.

Unverhofft fand ich noch zwei Weingüter in dieser 800-900m hoch gelegenen Unterregion von Madrid, die ich nicht kannte. Auf die erste wurden wir aufmerksam in Somontano bei Enate:
Las Moradas. Wurde vor kurzem von Enate gekauft.

Die zweite liegt nebenan und da war der Besitzer gerade mit Ernte-Helfern am Trauben lesen: Finca el Andrinoso. Erstaunlich grosse Finca. Er kam mir vor wie ein gut situierter Hobby-Grosswinzer… Er sagt, er komme aus der Region Caceres und lasse seine Trauben dort zu Weinen verarbeiten. Alles ausser Garnacha. Vor allem auch weissen Albillo. Der ist in Madrid in den Höhenlagen beliebt und verbreitet.

Telmo Rodriguez (in Castilla Léon)

Pegaso Viñas Viejas (in meinem Keller, von Küferweg)
05260 Cebreros (Avila)

Nun kam zum Abschluss noch ein Höhepunkt der Weinreise. Ich lernte vor 2 Jahren Pablo Eguzkiza, den Compagnon von Telmo Rodriguez, dem spanischen Wein-Superstar, kennen und der organisierte mir eine Besichtigung in Cebreros. Da, wo die Pegaso Weine wachsen:

• Pegaso Zeta
• Pegaso Granito
• Pegaso Barrancos de Pizarra

Marc Isart ist der Weinmacher bei Pagaso. Er war zwar gerade am Ernten und total im Stress und ich danke ihm tausendmal, dass er sich die Zeit für uns nahm. Wir besichtigten die Parzellen für den Pizarra (= Schiefer) und den Keller. Pegaso = Garnacha. Bisher. Nun wird auch mit dem weissen Albillo experimentiert. Wir konnten einen Schluck des 2018er aus dem Fass degustieren. Ist etwa so, wie wenn man als Autofan einen Erlkönig probefahren kann 🙂

Nach diesem schönsten Abschluss ging´s ins Zentrum Madrids, wo wir noch ein paar Tage anhängen. Zum ersten Mal seit 10 Tagen ein kühles Bier und indisches Essen im Indian Aroma, meinem lieblings Inder in Madrid.

Einzug ins Hotel Villa Real
Plaza de las Cortes, 10, Madrid

Soria – Armuña de la Tajuña – DO Mondéjar – Parador de Chinchón (sö. Madrid)
Reine Fahrzeit ca. 3½ h

Fahrt nach Armuña de Tajuña, Geburtsort meiner spanischen Grossmutter
40.531120, -3.030318
ca. 2h

Hier war ich zum letzten Mal Ende der 1960er Jahre mit meinen Eltern als Bub. Da die Genealogie (Ahnenforschung) ein weiteres Hobby von mir ist, wollte ich unbedingt meine spanischen Wurzeln wieder finden. Das mittlerweile sehr hübsche Dorf Armuña de la Tajunja, nicht sehr weit von Madrid entfernt, zählt nur gut 200 Einwohner. Die Landflucht ist in ganz Spanien ein sehr grosses Problem. Dafür fand ich in kürzester Zeit den „Dorf-Sheriff“, der mir den Friedhof-Schlüssel brachte und mich zu meinen Verwandten führte (3 Generationen!). Wir hatten uns noch nie gesehen, aber sofort verstanden, wer wir sind und wie wir in Verwandtschaft stehen. Meinen bescheidenen Spanschkenntnissen von der Migros Klubschule sei Dank 🙂

War der totale Hit!

danach Fahrt nach Chinchón, ca. 1½ h
dazwischen ein kleiner Abstecher ins Städtchen Mondéjar:

DO Mondéjar
Tempranillo, Cabernet Sauvignon und weisse

Mondéjar ist wohl eine der kleinsten DOs Spaniens. Ich fand nur eine Bodega und im Umkreis sah man wirklich nicht viel Reben. Aber es gab welche und der Boden ist sehr rot. Ideales Reben Terroir mit viel Eisen. Wie die aber einst zur DO kamen, ist mir schleierhaft 🙂

Bodegas Mariscal
40.322492, -3.101635

Mariscal ist die Bodega im Ort. Die beiden Weine:

• Pago de Arís (Torrontés, weiss)
• Cueva de los Judios (Tempranillo, Cabernet Sauvignon)

Torrontés ist sehr bekannt aus Argentinien. Dort ist er DER Weisswein. Die Experten sind sich aber glaube ich etwas uneinig, ob der spanische und argentinische identisch oder verwandt sind.

Chinchón:

wunderschönes Städtchen mit offiziell schönster Plaza Major ganz Spaniens!
Berühmt für Obst- und Weinbrände
40.139629, -3.423014
Übernachten im Parador de Chinchón

Nach der Ankunft reichte es noch, die Plaza Major zu besichtigen. Sie ist aktuell als Stierkampf Arena möbliert. Die Corrida ist übrigens gar nicht mein Ding. Zum Glück war heute kampffreier Tag. Kurz danach kam das erste Gewitter der ganzen Reise. Etwas Abkühlung tat aber gut und der wiederum phantastische Parador bot genug Möglichkeiten zum bloggen, Wein trinken und erholen.

Das Essen in den Paradores ist gut bis sehr gut. Wie beim Wein gibt es eine Standardkarte und jeweils regionale, saisonale Gerichte. Typisch spanisch. (Zu) viel Fleisch, guten Fisch und wenig anderes. Ich bin ja weiss Gott ein absoluter Fan des spanischen Essens. Aber nach 10 Tagen habe auch ich genug davon. Es fehlt etwas die Abwechslung. Aber morgen hab ich ja schon den Inder in Madrid im Visier!

Diese zweiwöchige herrliche Weinreise widme ich meinem Vater, der heute 98 geworden wäre. Er starb vor fast vor 6 Jahren im Alter von 92 Jahren. Mit ihm sind wir Kinder in den 1960er Jahren zum ersten Mal mit dem Opel Rekord von Winterthur nach Madrid zu den Grosseltern gefahren. Ohne Autobahn und Klimaanlage. Aber wir staunten wohl mehr als heute.

Weingebiete Calatayud und Campo de Borja
Reine Fahrzeit ca. 4h

Die drei DOs Cariñena, Calatayud und Campo de Borja sind ja irgendwie verwandt. Sie liegen nicht so weit auseinander. Garnacha ist die Leitsorte. Und es sind Kleinstädtchen mit jeweils Weingärten im Umkreis. Die Bodegas sind meistens im Ort selber und die Reben sind ausserhalb und ihnen nicht offensichtlich zuzuordnen. Sehr traditionell. So erscheinen die Gebiete auch: stock konservativ. Und ich meine das rein weinmässig. Mit wenigen Ausnahmen. Bei uns in Mitteleuropa werden die Gebiete erst jetzt so richtig entdeckt. Vor allem wegen der tiefen Preise wohl auch. Aber die Zukunft findet meiner Meinung nach nicht hier statt. Sorry, Compañeros! Ausser, die eine oder andere von Euch ist eine Reisserin und weckt Euch alle auf.

DO Calatayud

Hauptsorten:

• Weiss: Macabeo (Anteil 25 % der gesamten Rebfläche), Malvasia
• Rot: Garnacha (Anteil 62 % der gesamten Rebfläche), Mazuelo (= Cariñena)

Hoch über Calatayud steht die verfallene maurische Burg Qal’at ‚Ayyūb oder eben Ayud. Sie gilt als die älteste noch in Teilen erhaltene arabisch-maurische Burg der Iberischen Halbinsel und wird momentan restauriert.

Bodegas San Alejandro
Ctra. Calatayud-Cariñena, Km. 16,4
50330 Miedes de Aragón
41.259098, -1.492267

Bodegas Ateca
(in meinem Keller: Honoro Vera Garnacha)
41.324408, -1.782402

Diese Bodega gehört zur grossen Juan Gil Familie aus der Levante. Irgendwo hab´ ich gelesen, dass der Honora Vera an einer Oscar Verleihung ausgeschenkt wurde. Für mich etwas zu viel Show und zu wenig Gehalt.

Espacio Lugus Bodega
El Charquillo, s/n
50300 Calatayud
41.358037, -1.604540

Die Weine:

• Garnacha LUG
• Macabeo LUG

Bodegas Langa
Ctra. N-II
50300 Calatayud
41.375196, -1.576647

Langa stellt als Besonderheit in dieser Gegend auch Schaumweine her.

DO Campo de Borja

• Rot: Garnacha, Tempranillo, Mazuelo (= Cariñena), Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah
• Weiss: Macabeo, Moscatel

Bodegas Aragonesas
(in meinem Keller: Garnacha Centenaria von Globus)
41.761818, -1.475193

Bodegas Alto Moncayo, S.A.
Ctra. CV 606 Borja a El Buste km 1,7
50540 Borja
41.843701, -1.546593

Alto Moncayo wirkt für mich als Ausnahme bezüglich konservativ und Zeit verschlafen. Robert Parker gab einst 100 Punkte…

Bodegas Borsao
Camino del Tejar, s/n
50540 Borja

Borsao ist wohl eine der grössten oder die grösste Bodega in Borja.

Noch zwei kleinere Bodegas leicht ausserhalb von Borja:

• Crianzas y Viñedos santo Cristo

• Bodegas Bordejé

• Bodegas Román

Gegen Abend ging’s dann von Aragón nach Castilla-León in die Stadt Soria am obersten Lauf des Ribera del Duero. Übernachtung wiederum in einem genial gelegenen Parador hoch über der Stadt und Blick auf den Duero.

Übernachtung im Parador de Soria
41.762852, -2.458240

Durch Soria fliesst der Duero. Der ist hier am obersten Ende unweit seiner Quelle.

Reine Fahrzeit ca. 2.5h

Bodegas Tempore, Lécera, Bajo Aragón, 41.209624, -0.710348

Fahrt zu Paula Yago Aznar. Chefin von Bodegas Tempore in Lécera, Baja Aragón. Ca. 1h von Alcañiz aus. Ich kenne sie seit Jahren und zum ersten mal trafen wir uns nicht in der Schweiz, sondern in Lécera, Spanien.
Ihre Familie baute seit Generationen Getreide und Wein an in dieser extrem kargen Region südlich von Zaragoza. 2002 fand dann der Startschuss in die neue Zeit statt. Die beiden Familien von Paula und ihrem Bruder spannten zusammen und Bodegas Tempore entstand. Heute eine unwahrscheinlich schöne Bodega mit hervorragenden Weinen. Alles Bio zertifiziert. Und das verrückte ist, dass sie weit und breit die einzigen sind, die in dieser Wüste Wein anbauen. Im Frühling soll es für einige Wochen aber grün sein, wenn das Getreide wächst. Die robuste Garnacha Rebe komme mit praktisch jedem heissen und trockenen Klima aus. Die Trockenheit beeinflusse lediglich die Traubenausbeute.

„Mas“ heisst Rebhäuschen, auf dem Foto rechts hinten. Das hat es fast in jeder alten Weinparzelle in Spanien. Die meisten sind aber verfallen. Die Häuschen dienten früher als Zufluchtsort bei Unwetter und Hitze für die Feldarbeiter.

Garnacha Buschreben. Ohne Bewässerung. Sie werden im Winter ganz heruntergeschnitten

Oben die ganz neue Finca La Dehesa (die Weide). Hier in der Nähe wachsen bereits die Garnacha Blanca Reben für den weissen La Dehesa (Foto unten).

Die neuen dunklen Garnacha Reben „Babies“ wurden 2018 gepflanzt. Ein Setzling kostet ca. 1€. Das teure ist jedoch die Bewässerungsanlage. Die wurde vor der Pflanzung verlegt. Gespiesen von einer Brunnenbohrung. In einiger Tiefe soll es hier viel Grundwasser geben. Später soll die Pumpe einmal mit einer Photovoltaikanlage versorgt werden.

Anschliessend zeigte uns Paula noch eine historische Stätte: da wo die letzte Schlacht des Spanischen Bürgerkriegs stattfand: in Belchite. Die zerbombten Ruinen sind erhalten.

Auf dem Weg ins Winzerstädtchen Cariñena gab’s einen Halt in Fuentedetodos. Hier wurde der weltberühmte spanische Maler Francisco de Goya geboren.

DO Cariñena

• Rotweinsorten: Garnacha, Tempranillo, Mazuelo (= Cariñena), Moristel (= Graciano), Syrah, Merlot, Cabernet Sauvignon
• Weissweinsorten: Macabeo, Granacha Blanca, Moscatel, Chardonnay, Parellada.

Kurz vor Cariñena wird plötzlich alles wesentlich grüner und wir standen hoch über einer Rebenebene, der Weinregion Cariñena. Ist alles überschaubar in der Grösse.

Bodegas:

TIERRA DE CUBAS
Ctra. A-220, km. 24
50400 Cariñena
41.333626, -1.176874

SAN VALERO
Ctra. Nacional 330, km. 450
50400 Cariñena
(in meinem Keller: Coop Wein Don Mendo)
41.338022, -1.219287

SOLAR DE URBEZO
Calle de San Valero, 14
50400 Cariñena
41.340656, -1.220256

CARE
Ctra. Aguarón, km. 47,1
50400 Cariñena
41.342633, -1.240470

IGNACIO MARÍN
Calle San Valero,
50400 Cariñena
41.399777, -1.262337

GRANDES VINOS
Ctra. Valencia, km. 45
50400 Cariñena
41.361305, -1.207669

Übernachtung im Hotel del Vino, Cariñena
41.329438, -1.217814

Für einmal etwas schlichter, aber sauber und zweckmässig und für Schweizer Verhältnisse unglaublich preisgünstig inkl. super Nachtessen und Frühstück.

Reine Fahrzeit ca. 4h
Verschiedenste bekannte Rot- (85%) und Weissweinsorten (15%)

Bis jetzt waren wir in Katalonien. Das „Logo-Tier“: der Esel. Ab heute geht’s politisch nach Kastilien bzw. geografisch nach Arragón (das Tier der Stier, „Toro“). Der Unabhängigkeitskampf einiger Katalanen ist unübersehbar. Fast jede Brücke, jedes Geländer, jeder Zaun bis ins hinterste Dorf ist mit den gelben Unabhängigkeits-Bändern „geschmückt“. Ich halte mich da raus. Wäre besser, wenn alle die selbe Energie für Europa einsetzen würden.

Vorerst in die Provinz Huesca. Somontano ist nicht sehr bekannt, aber ich war positiv überrascht. Die Bodegas sind rund um den Ort Barbastro. Und die Hauptrebsorten sind:

• Garnacha
• Tempranillo
• Moristell (= Graciano)
• sowie die weisse Macabeu
• eine unerwartete Spezialität ist zudem Gewürztraminer, der hier nicht ganz trocken ausgebaut wird

Sommos
41.991256, 0.151728

Ziemlich überraschend, die erste Somontano Bodega in so einem Stil zu sehen. Modernste Architektur und ziemlich protzig. Vor allem verglichen mit den bisherigen bescheidenen katalonischen Weingütern. Der Stararchitekt ist Jesús Marino Pascual.

Meler
41.998711, 0.135111

Meler gleich nebenan ist eine alte Familien Bodega ohne äusserlichen Glamour.

Bodega Laus …

…hatte ich nicht auf dem Programm, aber sie liegt am selben Fleck wie die obigen Sommos und Meler und ist nicht zu übersehen. Riesiges Gebäude und eher billige Weine. Das Rätsel löste sich beim Besuch bei Enate auf. Die sehr renommierte, vermutlich beste Bodega in Somontano, kaufte die konkursite Laus vor einem Jahr auf. Die Vorgänger hatten wohl den Grössenwahn.

Jetzt will Enate Laus als junge, hippe, eher preisgünstige Marke für junge Leute aufbauen. Eine Hotellerie ist auch angedacht. Platz wäre in Fülle vorhanden.

Pirineos
42.057839, 0.092246

Somontano liegt am Fusse der Pyrenäen, woher die Bodega wohl den Namen hat. Sie gehört zur andalusischen Barbadillo Sherry Gruppe.

Viñas del Vero
42.060792, 0.090974

Der Vero ist der Fluss, der dort vorbei fliesst. Gehört ebenfalls einem Sherry Konzern: Gonzalés Byass. Gepflegt und schön. Will ich in der Schweiz finden.

In den Parador Hotels gibt es auf der Weinkarte immer einerseits ein spanisches Standardsortiment sowie jeweils in jedem Parador individuell lokale Weine. Diese sind immer empfehlenswert, da gute Mittelklasse und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wie hier beim del Vero.

Lalanne
42.061800, 0.088023

Alle drei: Pireneos, Viñas del Vero und Lalanne sind wiederum direkte Nachbarn.

Enate (in meinem Keller von Martel)
42.101525, 0.085367

Wein von Enate kannte ich bisher als einzigen aus Somontano. Die Bodega erscheint mir auch als die insgesamt kompetenteste. Hier wird Wein mit Kunst verbunden. Mittlerweile besteht Enate aus 3 Bodegas:

• Enate (Somontano), Etiketten mit Kunstwerken
• Laus (Somontano), siehe oben, Etiketten mit Blumen
• Las Moradas de San Martin (Madrid), werde ich ungeplant gleich Ende Woche besuchen, Etiketten mit alten Schriften

Zum Schluss noch zwei bescheidenere Weingüter:

Otto Bestué
42.071876, 0.211632

Raso Huete
42.053707, 0.241307

Schliesslich ging es vom fast am Pyrenäenfuss gelegenen Somontano wieder südwärts etwa auf den Breitengrad von Tarragona ins Städtchen Alcañiz, wo wieder ein herrlicher Burg-Parador auf uns wartete. Die Strecke quer durch Aragón ist einerseits extrem langweilig, aber trotzdem super eindrücklich. So eine flache Weite mit kilometerlangen geraden Strassen ohne eine Seele findet man meiner Meinung nach in Europa nur in Spanien. Da wäre unendlich Platz für alles…

Übernachtung im Parador de Alcañiz, 41.048423, -0.132277

Man beachte an der Minus-Koordinate: wir sind nun erstmals auf dieser Reise westlich des Greenwich Längengrades.

Zuerst ging’s zum Apéro und dann in den historischen Speisesaal.