tapas.ch
Site Overlay

Die Sache mit dem Hummer

Hummer gilt ja als teure Delikatesse und Luxusgut. So richtig beschäftigt damit hatte ich mich aber noch nie. Hatte immer den Eindruck, dass am Schluss wenig bis sehr wenig Essbares übrigbleibt. So war es dann auch. Dass Hummerfleisch hervorragend schmeckt, stellte ich nie in Frage. Das einzige Mal, wo ich mich erinnere, war in Boston eine dort sehr bekannte Form: die Lobster Roll. Sozusagen ein Hummer-Sandwich mit unendlich viel Mayo. Amerikanisch gut!

Nun kam ich auf die Idee, ein Hummerrezept für tapas.ch zusammenzustellen und zu posten. Ich wollte ein Surf & Turf kochen. Also Fleisch und Seafood. Ich hab’s getan und erzähle hier unten davon. Aber ein eigenständiges Hummerrezept poste ich nicht, weil ich ziemlich sicher keinen ganzen Hummer mehr verarbeiten werde. Zu aufwendig für den bescheidenen Ertrag. Sowohl finanziell als auch arbeitstechnisch. Dann eher wieder mal im Restaurant.

Vom Hummer ist volumenmässig wenig essbar. Das weitaus beste und ergiebigste ist der Hummerschwanz. Und den würde ich nächstes Mal kaufen und nicht das ganze wunderschöne Tier. Die Teile sind von vorne nach hinten:

  • 2 grosse vordere Zangen: Inhalt essbar, aber die sehr harte Schale muss mit Kraft aufgebrochen werden
  • 2 seitliche kleine Zangen: es gilt dasselbe wie für die grossen Zangen, nur dass es hier noch weniger Fleisch drin hat
  • der fast grösste Teil des Tieres: der Kopf und Rumpf: nichts essbar. Höchstens für einen Fischsud zum auskochen
  • die 8 Beinchen: die enthalten auch Fleisch, aber es ist elendiglich mühsam, das wenige rauszupressen
  • der Hummerschwanz: das ist die eigentliche Delikatesse. Ist relativ einfach raus zu trennen aus der Halbschale, wenn man diese von Hand sachte zerdrückt

Unten im drittletzten Bild sieht man das herausgetrennte Fleisch von 2 Hummern à CHF 20. Schmeckt absolut gut, aber präsentieren tut’s halt rein gar nicht. In Restaurants wird das dann manchmal zurück in eine Schale des Hummerschwanzes gelegt zum servieren. Ich habe das Fleisch mit Knoblauch-Butter angebraten. Und als Hauptteil des Surf & Turf Abendessens ein ganzes Schweinefilet zuerst angebraten und dann lange niedergegart bis 65°C Kerntemperatur. Zuerst mit Speck umwickelt und mit Küchenschnur fixiert. Gegen Schluss des Niedergarens die Temperatur nur kurz ganz hochgedreht, damit der Speck noch etwas anröstet.

Für 3 Personen: 2 Hummer, 1 Schweinefilet mit Speck, Pommes Alumettes und Broccoli. Ein wahres Luxus-Essen. Aber wie gesagt: bei einem ganzen Hummer passt mir Aufwand und Ertrag nicht. Nächstes Mal nehme ich ein paar Riesen Scampis. Hummer Freaks mögen mir verzeihen 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.