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Valdeorras – Bierzo

Ab dem Sil Canyon folgten wir nun diesem Fluss aufwärts. Dabei durchquert er zwei aufstrebende Weingebiete. Da sowohl der Fluss als auch die Strasse sehr gewunden verlaufen, überquert man den Sil x-mal. Beides, Valdeorras und Bierzo, sind Talkessel mit Hügeln oder kleinen Bergen rundherum. Bierzo ist noch grösser als Valdeorras. Einmal kam mir als Analogie das Südtirol in den Sinn. Es gibt Weingärten in der Ebene und an den Hängen, wobei die Hanglagen wie überall die bevorzugten sind. Die weitaus verbreitetsten Sorten sind Mencía (rot) und Godello (weiss). Auf der bisherigen Reise tranken wir abends meistens eine Flasche jungen Mencía. Ich verglich ihn im vorherigen Beitrag mit unserem einfachen Pinot Noir. Letzte Nacht bestellte ich aber einen im Fass ausgebauten Solar de Sael Crianza von Arturo Garcia (www.bodegasarturo.es) ganz nahe unseres Paradors in Villafranca, also Fassausbau. Der war dann bedeutend erwachsener und hat mir sehr geschmeckt zur Forelle, einer absoluten Spezialität des Bierzo..

Valdeorras heisst goldenes Tal. Zwischen Valdeorras und Bierzo, in Las Médulas, liegt übrigens ein Naturpark, wo die Römer einst die grössten Goldminen ihres Reiches hatten. Die bizarre Abbaulandschaft ist heute UNESCO Weltkulturerbe. Wir besuchen sie morgen, wenn die Weinstrapazen 🙂 vorbei sind.

Zuerst versuchte ich, die mir bekanntesten Valdeorras Weingärten zu finden. Die Promis verstecken sich jedoch systematisch. Die grosse Ribera del Duero Bodega Pago de los Cepellanes betreibt hier einen Godello Ableger. Und der Tausendsassa Telmo Rodriguez ebenfalls. Ich habe viel recherchiert, kann aber nicht garantieren, dass die unten gezeigten wirklich die richtigen sind… Aber es war spannend.

 

Beim Ort Laroco: vermutlich die Reben von Luar do Sil, einer Abteilung von Pago de los Cepellanes in Ribera del Duero, die ich vor zwei Jahren besuchte.

 

Telmo Rodriguez gibt ausser im Rioja nie an, wo seine Reben stehen. Diese hier sind meine Vermutung seiner Finca „La Falcoeira“ in Santa Cruz, wo der Gaba do Xil (Godello) wächst.

 

Bodegas Godeval. Findet man garantiert nur mit GPS und keinerlei Angst vor engen Bergsträsschen. Dafür wird man belohnt mit einer Super Godello Bodega und einem alten Kloster nebenbei.

 

Von Valdeorras nach Bierzo überquert man die innerspanische Grenze zwischen Galizien und Castilla-León. Das Bierzo besuchten wir am  Mittwoch. Viele Buschreben und rötlicher sandiger Boden. Das war der kälteste Tag unserer Spanienreise. 6°C nachts und tags knapp 22°C. Aber für das viele Autofahren war das gar nicht so schlecht. Neben Wein werden hier auch Früchte angebaut. Die Spezialität sind Birnen. Zum Frühstück gibt es die in Mencía Wein eingelegt.

 

Blick vom Mirador in Otero nach Norden über einen Teil der Bierzo Hügel.

 

Finca Tilenus, Bodegas Estefania, gehört zur gehobenen MG Vine Group

 

Ein Star in der Bierzo Weinszene ist der „Kauz“ Raul Perez (nicht auf dem Foto :-). Seine Bodega Castro Ventosa konnte ich besuchen. Im Hintergrund viele Sorten inkl. Gewürztraminer und Chardonnay.

und hier geht’s zum Wein El Castro del Valtuille

Grosse Holzfässer bei Castro Ventosa 

Die Firma Prada a Tope SA vermarktet das Weingut Viñedos y Bodegas del Palacio de Canedo zusammen mit einer Gastronomie und Hotellerie sehr gut. Bei unserem Besuch war es einer der wenigen Orte, wo Hochbetrieb herrschte. Viele (wohl reiche) Spanier Familien suchen hier Erholung in der kühlen Bierzo Luft. Während der ganzen Weinreise (exklusive Pilgerstadt Santiago) begegneten wir übrigens wohl nicht viel mehr als einer Handvoll Nicht-Spanier. I like it.

 

Viñedos y Bodegas del Palacio de Canedo

 

Für die letzten drei Tage unserer Ferien geht’s jetzt dann ins Kantabrische Gebirge und an die asturische Atlantikküste. Da soll es keine Reben mehr geben.

¡Hasta la próxima!

 

 

 

 

 

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