Sozusagen zum aufwärmen für den kommenden grossen Galizien Weintrip reiste ich für drei Tage wieder mal nach Lugano zu meinen Cousinen. Und spontan gab es eine kleine Weinreise daraus. Sotto Ceneri. Die Tessiner Winzer und deren Weine sind ja zur Zeit sehr angesagt. Kürzlich gab es eine grosse Ticino Beilage im Vinum Heft
Kurze Zusammenfassung:
- Ronchi sind traditionelle, steil terrassierte, zum Teil winzige Weinberge
- mengenmässig grösste Weinregion ist das Mendrisiotto
- viele nebenberufliche Weinbauern
- relativ wenige Weinverarbeiter, die von den sehr vielen Winzern die Trauben beziehen
- absolut führende Rebsorte ist heute der Merlot, der aber erst seit ca. 1900 und im grossen Stil erst seit 1950 angebaut wird
- früher gab es die heute vergessene Bondola Rebe, um die sich innovative Winzer wieder zu kümmern beginnen
- seit 1980 erlebt der Tessiner Weinbau dank Deutschschweizer Pionieren (sorry meine Tessiner Cousinen 🙂 ) einen Qualitätsschub
- interessant, erfolgreich und von mir geliebt: der Merlot Bianco. Er wird aus normalen roten Merlot Trauben hergestellt, wie andernorts der Rosé Wein
In der kurzen Zeit identifizierten wir zwei interessante Untergebiete im Sotto Ceneri, die wir besuchten: Malcantone und Mendrisiotto. Das Malcantone zwischen dem Luganersee und dem Lago Maggiore kannte ich bisher vor allem aus dem Militärdienst und von den Kastanienwäldern, wo wir als Kinder Marroni sammelten. Dazwischen entstehen aber mittlerweile von den hochwertigsten Merlots des Tessins. Vor allem im südlichsten Teil. Das Mendrisiotto ist die Pforte zu Italien und zum Mittelmeerraum. Da sind grosse Winzernamen zuhause.