Alles ist Geschmacksache. Fast alles…
Zwei eher einfache, unkomplizierte Rotweine habe ich kürzlich verköstigt. Ausnahmsweise nicht aus Spanien 🙂
Für mich ein Flop: Unser einheimischer Aigle Les Murailles Rouge. Die weisse Version aus Chasselas mit der Eidechse auf der Etikette ist in der Schweiz fast jedem Kind aus dem Supermarkt bekannt und den Erwachsenen von jedem zweiten Stehapéro. Voll OK. Die seltenere rote Version aus Pinot Noir hingegen hat mich enttäuscht. In der Nase zu Beginn vielversprechend, im Gaumen dann nichts, was mich an fruchtigen Schweizer Blauburgunder erinnert hätte. Bittere Note. Zugegeben, einmal ist keinmal. Vielleicht war es auch eine schlechte Flasche. Oder war er mit nicht mal 3 Jahren schon zu alt? Wohl kaum.
Erhältlich bei verschiedensten Händlern. Brutto ca. CHF 22.-.
Und Top: Wenn nicht Spanien, dann Südfrankreich. Vielleicht liebe ich Languedoc und Roussillon ja auch so sehr, weil ich es bei jeder Spanienreise zweimal durchqueren muss/darf. Oder eben weil es zum grossen Teil die selben Rebsorten sind in Katalonien, Costa Brava, Roussillon und Languedoc, welche den Ton bzw. den Geschmack angeben. Im Fall der Cuvée Constance der bekannten Domaine Thunevin-Calvet sind es 50% Grenache und 50% Carignan. Ennet der Grenze hiesse das dann Garnatxa und Samsó bzw. Mazuelo bzw. Cariñena. Grenache gilt als fruchtig aber wenig tanninreich und der Carignan ist genau das Gegenteil: viel Tannin und Säure und eher wenig Frucht. Also eine gute Kombination.
Mich fasziniert bei diesen Weinen die Mischung von einerseits jugendlichen Früchten und anderseits dem würzigen, südlichen Duft nach Sträuchern und Gewürzen. Passt irgendwie perfekt zum mediterranen Lebensgefühl.
Erhältlich bei Mövenpick. Brutto ca. CHF 22.-.