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Cocido Madrileño

Die kältesten Nächte des aktuellen Winters. Siedfleisch und Metzgete sind da die typisch Schweizerischen Antworten für Karnivoren (Fleischfresser), die auch sehr gerne öfters Vegi-Tage einlegen. In Spanien heisst das Cocido. Und In Madrid, der Geburtsstadt meiner Mutter: Cocido Madrileño. Paella und Tapas gelten vielfach als spanische Nationalspeisen, aber ein Cocido ist das, was das Volk isst.

Mageres Rindfleisch, Speck und Chorizo. Zwei Stunden gekocht. Suppenknochen dazu mit glibbrigem, fettigem Knochenmark sind für mich das geilste. Als Gemüse: gekochte Carbanzos (Kichererbsen), Kartoffeln, Karotten und Gewürze in etwas Olivenöl geschwenkt.

 

 

 

Der Wein dazu: kräftig, gereift (2005), berühmt: Herederos del Marques de Riscal, Gran Reserva. Riscal war bei unserer Weinreise 2015 das best vermarktete Weingut in Rioja. Gebäude und Hotel vom Stararchitekten Frank O. Gehry (u.a. Guggenheim Museum Bilbao), Asiatische Reisegruppen, professionelle Präsentation. Nicht, dass ich das das Non-plus-ultra finde, ganz im Gegenteil. Aber ich habe Respekt vor so viel Professionalität. Der Wein ist sehr gut. Aber nicht hervorragend. Das letztere schaffen wohl nur die (kleineren) Aficionados.

Aber für einen kalten Winterabend war es die Erfüllung aller kulinarischen und önologischen Träume. Und die beiden Portionen herrlichstem Fleischbouillon dienen am MO und DI als mein Zmittag im Büro.

Als aktueller WSET Level 3 Student muss ich natürlich bei jeder Flasche üben:

  • tiefes Rubinrot
  • intensives Geruchsaroma nach:
    • Brombeeren, Heidelbeeren, schwarzen Pflaumen
    • Vanille
    • Leder, Zedernholz, Tabak
  • voll gereift
  • trocken, mittlere(+) Säure, mittlere(+) Tannine
  • hoher Alkohol
  • voller Körper
  • ausgeprägte Geschmacksaromen nach:
    • Brombeere, Himbeere, dunkle Pflaumen
  • langer Abgang
  • Qualität: sehr gut (Abstriche bei Intensität und Komplexität)
  • kann getrunken werden, hat aber noch Reifepotential (nicht mehr ewig)

 

 

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