Für Schweizer Berggänger und Skifahrer ist die Gerstensuppe wohl eines der am meisten bestellten Mittagessen. Preisgünstig, wärmend und nahrhaft, aber trotzdem nicht zu mastig. Ist ja eine Suppe. Als mittlerweile halber Engadiner muss es natürlich die Bündner Gerstensuppe sein. Im Engadin, das ans italienische Veltlin-Tal (ital. Valtellina) grenzt, trinke ich auswärts nur schon aus Kostengründen eher einen Veltliner Wein. Der ist aus Nebbiolo Trauben, die im Piemont von den weltweit besten Weinen ergeben (Barolo und Barbaresco). Der italienische Veltliner hat übrigens keinerlei Verwandtschaft mit den österreichischen grünen oder roten Veltlinern. Die weltweiten Trauben- und Reben-Bezeichnungen sind in der Tat etwas vom verwirrendsten, was es gibt.
Aber eben: zu Hause muss es dann schon der exklusive Wein sein: Wegelin, Malsanser Blauburgunder. Weiteres siehe am Schluss.
Bündner Gerstensuppe
Schweiz (für 4 Personen)
Zutaten:
- 120g Rollgerste
- 2…3 Karotten (ja nach Grösse)
- 1 Lauch
- 1 Zwiebel
- 1 Esslöffel Butter
- 2l Wasser
- 2 Würfel Gemüsebouillon
- 1 Salsiz (ca. 100g)
- 1.5dl Kochrahm (Rama)
- Pfeffer
- eine Hand voll Gewürznelken
- grüne Gartenkräuter
- eine Hand voll getrocknete Lorbeerblätter
- 1 Prise Muskatnusspulver
- frischer Schnittlauch
Vorbereitung:
- Karotten, Lauch und ½ Zwiebel sehr klein schneiden.
- Die andere Zwiebelhälfte mit Nelken bestecken.
- Den Salsiz pellen und in kleine Würfel schneiden.
- Schnittlauch klein schneiden.
Zubereitung:
- In einem grossen Topf die Butter erhitzen, die Gerste beigeben und etwas andünsten.
- Alles kleingeschnittene Gemüse inkl. der halben Zwiebel unter ständigem Rühren ca. 5 Minuten mitdünsten.
- 2l Wasser und Bouillonwürfel beigeben und aufkochen.
- Die Lorbeerblätter und die besteckte Zwiebel beigeben und ca. 40 Minuten zugedeckt köcheln. Dann beides wieder entfernen.
- Den Salsiz beigeben und noch 10 Minuten mitköcheln.
- Würzen mit Pfeffer, Muskatnuss und den Kräutern.
- Kochrahm unterrühren zum Verfeinern.
- Ggf. in eine vorgewärmte Suppenschüssel leeren und mit Schnittlauch garnieren.
Tipp:
- Heiss servieren mit frischem Brot und einem Bündner Rotwein.
- Option, wenn man es mag: eine Handvoll kleingeschnittenen Knollensellerie mitkochen.
Der Wegelin Pinot Noir vom Scadena Gut war der Hit. Hätte gerne noch eine Flasche geöffnet 🙂 Er ist ein Leichtathlet: Stark aber drahtig. Wenn man – wie ich – häufig fettere Weine aus Spanien & Co. trinkt, ist er eine Erleuchtung. Herrlich, dass es so viele Weinstile gibt!