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Rías Baixas

Das Wahrzeichen von Nordwest-Spanien: ein Hórreo. Früher gut durchlüfteter Speicher für Feldfrüchte, z.B. Mais. Heute eher Teil der lokalen Folklore und Statussymbol in schönen Gärten.

 

Die schon zur Tradition gewordene und immer mit grossem Aufwand selber organisierte Weinreise führte mich in diesem Sommer nach Nordwest Spanien. Eine der wenigen spanischen Gebiete, wo ich noch nie war. Ausgangspunkt für die Rundreise war die Pilgerstadt Santiago de Compostela.

  • Geografisch/politisch: Galizien, Castilla-León und Asturien
  • Weinmässig: Rías Baixas, O Rosal, Condado do Tea, Ribeiro, Valdehorras, Bierzo

In diesem Beitrag berichte ich über den Weinbau in den Rías. Sie sind den nordischen Fjorden ähnlich, also lange Meeresarme, die tief ins Land eindringen. An der westlichen Atlantikküste Spaniens sind es von Nord nach Süd:

  • Ría de Muros y Noia
  • Ría de Arousa
  • Ría de Pontevedra
  • Ría de Vigo

Der weltberühmte Albariño Weisswein gedeiht rund um die Stadt Cambados – 2017 die offizielle Weinhauptstadt Europas! Dort übernachteten wir zwei mal und erlebten die Festa do Albariño, wo alle Bodegas (oder Adegas wie sie auf Galizisch heissen) einen kleinen Präsentationsstand auf der Strasse haben und ihre Albariños glasweise verkaufen, hautnah. Sehr viel und laute Musik begleiten die Fiesta bis morgens um 4 Uhr …

 

Festa do Albariño im Zentrum des Galizischen Weinbaus Cambados.

 

Die Erziehungsmethode des Albariño ist fast durchwegs eine Art Pergola. Die Seitenpfeiler sind aus Granit und das Dach aus Metallrohren und Spanndrähten. Ursprünglich kamen die Galizier auf diese Anbauweise, weil sie Wein fast ausschliesslich für den Privatgebrauch im Garten anbauten. Mit der Pergola konnten sie auf dem Boden Gemüse pflanzen und auf dem Dach Wein. Obschon diese Methode arbeitsintensiv ist und keine Mechanisierung zulässt, wird sie fast überall weiter angewandt. Das führt zu den sehr typischen Weinbergen.

 

Das Pergola System bei Mar de Frades
Der Morgennebel über der Ria de Arousa sorgt für knackige Säure. Blick vom Mirador Monte Lobeira (GPS 42.562466, -8.763157).

 

Wie in den meisten grossen Weingebieten gibt es in Rías Baixas ein paar ganz starke Weinproduzenten und viele kleinere, familiäre. Die grossen beeindrucken dann auch hier mit super modernen Einrichtungen und grosser Architektur. Das gefällt mir halt 🙂

Hier unten die aus meiner Sicht eindrücklichsten vier Weingüter von Rías Baixas. Die Weine degustierten wir nur in den seltensten Fällen. Erstens reise ich nicht wegen des Weins an sich, sondern des Weinbaus – sprich Kulturlandschaft und Architektur und zweitens geniesse ich die besten Tropfen dann zu Hause in aller Ruhe und ohne Auto-Stress. In der Schweiz ist nämlich fast alles, was gut und teuer ist, erhältlich.

 

Pazo de Señorans (GPS 42.547249, -8.710003)
Pazo Baión (GPS 42.563680, -8.722024)
Bodega Gran Bazán (GPS 42.539836, -8.787739), von Eukalyptus Wäldern umgeben
Mar de Frades (GPS 42.503018, -8.748982). Ist sozusagen die Weissweinabteilung der berühmten Rioja Bodega Ramón Bilbao.

 

Das Wetter war, wie man auf den Bildern sieht, durchmischt. Wenn die Sonne scheint warmfeucht und sonst auch mal neblig kühl. Genau das Programm, das Weisswein Trauben lieben. Und generell ist natürlich Galizien alles andere als wie sich der Badetourist Spanien vorstellt. Die Galizier haben Gälische Wurzeln und das grüne Land gleicht bedeutend mehr Irland als der Mittelmeerküste.

 

Blick auf die Provinzhauptstadt Pontevedra von der gegenüberliegenden Seite der Ría de Pontevedra

 

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