Der heutige Tag fing völlig unerwartet an beim öffnen der Fensterläden am Morgen. Dichter Nebel wie bei uns im November. Nach nur etwa einer Stunde schien jedoch im Valle Colchagua die Sonne. Den Reben gefällt solches Klima!
Nach wie am jedem Tag ausgiebigem Frühstück (zum Mittag gab’s nie was zu essen ausser dem obligaten Apfel) fuhren wir die kurze Strecke zu einem der herrschaftlichsten Weingüter Chiles: Lapostolle. Die Subregion des Colchagua nennt sich Apalta.
Lapostolle (34.639602, -71.313321): Alexandra Marnier Lapostolle, die Urenkelin des Erfinders des Grand Marnier, ist die treibende Kraft der Viña Lapostolle. Die Weingüter sind:
- Dieser Apalta Weinberg mit Luxussuite ab 900USD pro Nacht. Das war selbst mir dann etwas zu teuer bei meiner Reiseplanung. Zudem war es diese Nacht schon im April ausgebucht…
- Atalayas im Valle Casablanca: Chardonnay und Pinot Noir
- Las Kuras im Valle Cachapoal, bei Requinoa
Viña Montes (-34.614808, -71.275801):
Wenige Auto-Minuten nebenan ist ein weiteres Chilenisches Urgestein: Die Familie Montes wurde kürzlich im Vinum Magazin vorgestellt. Viel Engagement für fantastische Weine. In Argentinien bauten sie vor nicht so langer Zeit ein weiteres Weingut auf: Kaiken. Das will ich dann nächste Woche in Mendoza auch besuchen.
Bei Viña Estampa (-34.576013, -71.379464) und MontGras Winery (-34.564195, -71.401199) machten wir nur einen kurzen Fotohalt. Man wird halt mit der Zeit verwöhnt von den Spitzengütern…
Die letzten drei besuchten Bodegas in Colchagua sind allesamt sehr bekannt bei uns von den Grossverteilern. Es sind, wie ich sie schon vorgängig mal nannte, „anständige“ Weine in der Preisklasse knapp unter 10 bis gegen 20 Franken. Alle drei sind riesige Weingüter und bieten wenig bis nichts für den Weintouristen. Aber die Reben in der schönen Landschaft hab´ ich trotzdem gesehen und die Weine werd´ ich trotzdem wieder gelegentlich kaufen für „unter der Woche“.
Caliterra Vineyard (-34.517250, -71.296431) wurde einst von Mondavi/Chadwick aufgebaut. Die Lage ist super in einem gottverlassenen Talkessel. Talkessel scheinen hier in Chile sowieso bevorzugte Weinterroirs zu sein.
Viña Sutil (-34.449858, -71.395033), auch bei Coop erhältlich, liegt mehr in der offenen Ebene. Wer diese Unmengen Wein alles trinken soll, fragt man sich manchmal schon. Sutil war übrigens eines der wenigen Güter, wo wir Arbeiter in den Reben sahen. Diese (die Reben) sehen dann auch sehr gepflegt aus. Es sind sicher hunderte Kilometer, die von solchen Gütern am Boden und am Stock bearbeitet werden müssen.
Viña Los Vascos (die Basken, -34.485008, -71.533892) gehört Baron Eric de Rothschild. Auch hier unendliche Weinfelder in der Ebene und auch an kleineren Hängen.
ENDE der Chile Weinferien. Fazit: die mittelpreisigen Massenweine werde ich gerne wieder trinken. Die wirklich spassige Herausforderung wird aber sein, die in der vergangenen Woche gefundenen und gesehenen Topweine in der Schweiz aufzutreiben, vorerst mal zu lagern und bei Gelegenheiten mit besten Erinnerungen an die 2018er Weinreise zu verköstigen.
Die letzte Nacht verbringen wir jetzt dann nochmals im NH Collection in Santiago. Diesmal gab’s ein Zimmer mit direktem Blick auf Costanera. Der wohl beste Ausblick in ganz Chile. Und morgen der anfangs angekündigte autofreie Tag: mit dem Reisebus von Santiago nach Mendoza. Über den Uspallata Anden-Pass (3800müM). Der Wetterbericht meldet Schneefall und -1°C dort oben. Argentinien – wir kommen!