Am speziellsten für mich ist daran wohl, dass ich einen deutschen trockenen Riesling zum Apéro öffnete, den ich einst persönlich im Gut im Rheingau kaufte. Rieslinge werden gemeinhin in der Schweiz und vor allem von mir selten getrunken. Klar, der Riesling ist die Königin der Weissweine und ich bin ein Banause – sagte jeweils mein WSET Weinlehrer.
Und am zweitspeziellsten war, dass wir an Heiligabend erstmals seit Menschengedenken nur zu dritt waren. Kein Weihnachtsbaum. Keine Verwandten. Nix. Grund: Corona und Kinder, die jetzt Festtagsschichten arbeiten.
Da war ich auch nicht sonderlich motiviert für ein Riesen-Geköch. Ich darf’s fast nicht sagen: ich kochte ein vorfabriziertes Schweinefilet im Teig aus dem Migros. 50% Weihnachtsaktion 🙂 Noch vor kurzem wäre das für mich eine Todsünde gewesen. Aber Corona ändert alles.
Kurz: Der Riesling war super und das Filet im Teig ganz ehrlich auch. Ein kleiner Trick half aber wohl zur Perfektion: das Thermometer im Fleisch. Bis 58°C Kerntemperatur buck ich das Stück. Das ging viel, viel länger als auf der Verpackung angegeben. Hätte also schief gehen können ohne Technik.
Hochheimer Kirchenstück, Erste Lage
Deutschland, Rheingau
Riesling
Domdechant Werner’sches Weingut, Hochheim am Main
Meine Degu (2016er):
- blasses Goldgelb
- mittlere Geruchsintensität nach:
- Apfel
- Quitte
- Petrol
- Toast
- Honig
- voll gereift
- trocken
- Säure mittel
- Alkohol mittel
- mittlerer Körper
- ausgeprägte Geschmacksaromen nach:
- Apfel
- Quitte
- Grapefruit
- mittlerer Abgang
- Qualität gut
- kann getrunken werden, hat aber noch Reifepotential
Fazit:
Wie man es gelernt hat: guter Riesling = Petrolnote. Fast wie Diesel 🙂
Hat Spass gemacht. Vor allem auch weil ich einst vor Ort war und mit der Chefin geplaudert habe. Ich hoffe, dass der Blog hier etwas dafür entschädigt, dass ich nur wenig kaufte damals. Aber ich war auf Geschäftsreise.