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Rodolfos Food- und Weinblog

Mein Food- und Weinblog erzählt über Weine und Speisen aus aller Welt, die mir über den Weg und meistens über meine Küche gelaufen sind. Ein weiteres Thema sind die Weinreise-Tagebücher.

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chronologisch:

Weinreise spanische Levante Teil 3: Yecla

Nur 30km nördlich von Jumilla folgt das Städtchen Yecla mit Ihrer DO. Das letzte Gebiet auf der Reise, wo die Monastrell-Traube so dominiert. Obschon nördlicher, wirkte mindestens bei unserem Besuch diese Gegend am trockensten und wenigsten grün. Das Thermometer stieg auf genau 40°C.
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Die grosse Bodega Castaño in Yecla. GPS: 38.617095, -1.128107.
Wohl eine der grössten in Yecla ist die ganz moderne Bodega Barahonda, in der weiten Ebene gelegen. Sie produziert diverse rote und weisse Weine. Der beste, Heredad Candela aus 100% Monastrell, ist in der Schweiz bei Coop erhältlich.
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Bodegas Barahonda (GPS: 38.586588, -1.083610)
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Barahonda.
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Bodegas Evine: Familienbetrieb im kargen Outback. GPS: 38.586121, -1.034757.
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Hier massen wir mit 40°C die höchste Temperatur der Reise.
Spanien gliedert sich u.a. in 17 Autonome Regionen (Comunidades). Alle bisherigen Regionen dieser Reise (Bullas, Jumilla, Yecla) liegen in der Comunidad Murcia. Unweit von Yecla Richtung Osten kommt man in die Comunidad Valencia. Da sollen die „sagenumwobenen“ Estrecho de Pipa Weinfelder von Enrique Mendoza liegen, dem neuen Winzer-Star aus Benidorm. Nach fast stundenlangen Versuchen mit unserem nicht-geländegängigen Miet-Audi auf Feldwegen gelang es mir schliesslich, die GPS Koordinaten 38.601836, -0.985485 von der Sierra Salina Seite her zu erreichen. Und siehe da: die grünen Felder waren da. Las Mortillas nennt sich die in gottverlassenem Gebiet stehende Ranch nebenan. Die riesigen Rebenfelder sind alle eingezäunt und mit Bewässerungsschläuchen versehen. Und es hoppelten unmittelbar vor uns dutzende Wildhasen herum. Ich kann es nicht beschwören, dass ich da den Ursprung meines im Keller liegenden Estrecho Weines gefunden habe, denn es war alles kilometerweise menschenleer, aber ich bin mir so gut wie sicher.
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Las Mortillas im Niemandsland zwischen Yecla und Villeta
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Estrecho de la Pipa von Enrique Mendoza, Monastrell
 
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Weinreise spanische Levante Teil 2: Jumilla

In nördlicher Reihenfolge kommt nach Bullas die wohl bekannteste Weinregion der Levante: DO Jumilla. Auch hier ist die Monastrell Traube vorherrschend (franz. Mourvèdre). Als Ausgangspunkt für meine diesjährigen Ziele wählte ich den Parador de Albacete, der in La Mancha liegt. Paradores sind einzigartige, nicht ganz billige Erstklass Hotels, die dem spanischen Staat gehören und zum Teil in fantastischen historischen Gebäuden untergebracht sind. Hier trifft man primär einheimische Touristen.

Via die Bodega Pio del Ramo (GPS: 38.634035, -1.492246) ging es von Albacete in Richtung Jumilla. Alle Weingärten fand ich übrigens perfekt mit dem Navigationssystem per GPS Koordinaten aus Google Map. Es bedeutet dann aber schon eine aufwendige und perfekte Vorbereitung. Aber das macht ja auch Spass und gehört zur Weinreise.

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Bodegas Casa Castillo wirkte unscheinbarer als gedacht, eher wie ein Bauernhof. Der teure Top-Wein Pie Franco ist jedoch auch in der Schweiz bekannt.

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Die Weinfelder am Fusse des Hügels machten dann einen guten Eindruck. GPS: 38.462509, -1.426968

Das schönste am Städtchen Jumilla ist wohl das alte Schloss auf dem Hügel. Die Bodegas Bleda vermarkten ihre Weine entsprechend unter der Marke „Castillo de Jumilla“. Die Weine der Bodega Alceño, die in der Schweiz von Vinazion vertrieben werden, wachsen auch in dieser Umgebung. Danach noch im grossen Kontrast die bescheidene Bodega Luzón (GPS: 38.446651, -1.341412).

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Das Castillo de Jumilla hinter den Bleda Reben.

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Grosse Bodega. GPS: 38.497181, -1.359022

Für die östlich gelegene Casa de la Ermita (GPS: 38.461536, -1.176067) reichte die Zeit nicht mehr. In den anschliessenden Badeferien in Villajoyosa konnten wir den Monastrell/Cabernet dann aber zu einem Entrecôte verköstigen.

Nördlich der Stadt Jumilla, wie wir sagen würden „in den Pampas draussen“, folgte dann das wohl berühmteste Weingut der ganzen Reise: Bodegas Hijos de Juan Jil. Der totale Profi. Weine von €10 bis €200 (El Nido, den ich im Keller habe). Alles nobel, bewacht, Drahterziehung für bessere Bewirtschaftung und Bewässerung. Viele erfolgreiche Kellereien haben übrigens ihr eigenes Wasserreservoir in Form von grossen künstlichen Bassins.

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Juan Jil. GPS 38.563447, -1.350326.

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Hinter den Reben das grosse Wasserreservoir inmitten karger Landschaft.

Schon auf dem Weg zum benachbarten Yumilla folgten dann noch zwei idyllische Bodegas in einem wieder grüneren Geländekessel:

  • Bodegas Xenysel (GPS 38.589831, -1.266292), alles Monastrell
  • Ego Bodegas (GPS: 38.580725, -1.266639), ganz neue Bodega mit Monastrell, Cabernet und Syrah

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Ausser bei Juan Jil gab es in Jumilla mehrheitlich Buschreben.

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Ganz neu bzw. noch im Bau: Ego Bodegas.

 

 

 

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Weinreise spanische Levante Teil 1: Bullas

Nachdem ich die bekanntesten Weingebiete Spaniens in den letzten Jahren bereits bereist habe, sind nun die (noch) weniger berühmten auf dem Plan. Als spanische Levante bezeichnet man die Küstenregion zwischen Valencia und Cartagena. Hier wächst zwar schon seit langer Zeit Wein, aber der wurde vorwiegend im Lande selbst zu sehr tiefen Preisen konsumiert. Heute gibt es da aufstrebende Bodegas, die mit Qualität und Export gute Geschäfte machen. Die Gebiete liegen im Hinterland der Küste in Richtung der zentralen spanischen Hochebene La Mancha, welche eine eigene grosse Weinregion bildet. Sie tragen allesamt den Namen des jeweiligen Ortes. Die Meereshöhe beträgt zwischen etwa 600 und über 800m.

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Geografische Übersicht

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Die einzelnen Gebiete

Bullas ist das südlichste der Gebiete und auch das unbekannteste. Vorherrschend ist die Monastrell Traube, die hier vorwiegend als Buschrebe erzogen wird. Es gibt sehr schöne Kessellagen, die erstaunlich grün sind.

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Bodega Balcona: neben Monastrell auch Tempranillo, Cabernet, Syrah und Merlot. GPS: 37.979689, -1.718802

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Balcona pflanzt neben Trauben auch andere Früchte an.

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gleich nebenan: Reben der Bodega Monastrell aus Bullas. Ich nehme an Monastrell…

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In der nächsten Geländekammer: edle Bodegas Lavia. GPS: 38.000432, -1.735282

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Monastrell und Syrah.

Bodegas Lavia gehört zur MG WinesGroup, welche aufstrebende Hersteller auch in anderen Regionen besitzt:

  • Lavia (Bullas)
  • Sierras Salinas (Vinalopó, Alicante), auch auf dieser Weinreise
  • Casa Corredor (Almansa), auch auf dieser Weinreise
  • Estefania (Bierzo)

Etwas ausserhalb von Bullas findet man bei fast 40°C Hitze eine phantastische Abkühlung: der Salto del Usero. Ein kristallklarer Bach, aus den grünen Bergen, der hier einen kleinen Wasserfall und eine Badeschlucht bildet.

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Abkühlung beim Salto del Usero. GPS: 38.025582, -1.675488

 

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Tapas Party 2016

Am wunderschönen und heissen 17. Juli 2016 gab’s wieder mal Tapas-Party bei Rodolfo. Die Gäste waren KomilitonInnen aus dem letzten WSET Weinkurs.

 

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Mini tortillas de patatas, Berenjenas marinadas, Ensalada de atún y Tortillas de camarónes

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Chipirones en ajo y perejil

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Tortillas de camarónes y Espinacas con carbanzos

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Alitas de pollo a la parilla

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Tortillas de camarónes

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Ensalada de atún

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Chorizo en vino tinto

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Tortilla de patatas

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Albondígas

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mis amigos

 

Der Wein dazu:

Juan Gil 12 Meses Silver Label, Magnum
Jumilla
100% Monastrell

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Drei Magnum für diesen Sommer. Der Juan Gil Silver Label wurde an der Tapas Party geleert. Der Mauro kommt am Samstag dran.

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Erlebnisse beim Lagerverkauf

La cueva del ContadorDie spanische Weinhandlung Casa del Vino in Schlieren (ZH) hatte Mitte Juni wieder einmal Lagerverkauf. Also nichts wie hin. Um 15h war Türöffnung und um 15:15h herrschte schon ziemlich hektischer Betrieb. Ich bin mal frech: es wurde alles gekauft, was mit hohen Rabatten angeschrieben war. % war das Wichtigste. Zum Teil kistenweise, von Privaten. Zum Beispiel edle Magnum-Flaschen im Holzkistchen, wo meiner Meinung nach das Ablaufdatum schon längst abgelaufen war. Man kann natürlich auch Glück haben und die Oxidation ist noch nicht fortgeschritten.

Aber ich hatte mich akribisch vorbereitet und kam mit (nur) drei Flaschen nach Hause. Genau CHF 100 statt gegen 200. Aber ich fresse einen Besen, wenn die nicht Top sind.

  • La Cueva del Contador, ein mega teurer Rioja, der schon lange auf meinem umfangreichen Wunschzettel stand. Jahrgang 2003. Also grundsätzlich auch in Richtung Ablaufdatum. Aber die Jahrgänge 2004 und 2005 wurden ja von Parker mit 100 Punkten gesegnet 🙂 Trotzdem werde ich den ausnahmsweise nicht lange lagern.
  • Cabrida aus dem Katalonischen Monsant (Garnacha). Mövenpick Weine hatte vor ein paar Jahren einen Cal Siscon von dieser Kellerei im Sortiment, der mir sehr gefiel. Der teure Cabrida zum Schnäppchenpreis ist also ein sicherer Wert.
  • La Bruja Alvería aus Madrid (Garnacha). Der Hexenwein. Nimmt mich Wunder wie der schmeckt. Ob ich dann den Hexenbesen fressen muss?
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Toskana exklusiv

Zu Spaghetti passt Sangiovese Wein. Das ist wohl eine Binsenweisheit, auch wenn es sich wohl vor allem um Tomaten-Spaghetti handelt, wo die eher süsse Tomate mit dem eher sauren Chianti harmoniert. Diesmal wünschte die Familie aber Spaghetti Carbonara, also nach Köhler-Art. Und natürlich original und nicht mit Rahmsauce oder aus dem Beutel. Nur Ei, Käse und hochwertiger Speck.

Hier das Rezept: Spaghetti Carbonara

Trotzdem tischte ich dazu einen ganz exklusiven Sangiovese auf. Gut 2000 Flaschen pro Jahr gibt’s nur davon und aus dem Herzen der Toskana: San Gimignano. Mein Weinfreund Christoph Rehli bearbeitet dort den wohl kleinsten kommerziellen Toskaner Weinberg. Vedi Torre nennt sich das Bio-Weingut. Der Sonora ist der normale und der hier verköstigte Eco der im Barrique ausgebaute. Die Trauben sind die selben: 80% Sangiovese und 20% Canaiolo. Hauptberuflich ist der Winzer Dirigent (!). Die Etikette lässt grüssen: Musiknoten und Violinschlüssel ähnliche Buchstaben.

Es war eine grosse Freude, den super exklusiven ECO degustieren zu dürfen:

ECO, IGT ROSSO TOSCANA, BARRIQUE
Traubensorte: 80% Sangiovese / 20% Canaiolo
Herstellung: Biowein ICEA
Ausbau: 12 Monate im Eichenfass – französische Eiche
Alkoholgehalt: 14%
Herkunft: San Gimignano, Toskana, Italien

 

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Meine Eindrücke vom Jahrgang 2010:

  • rubin, am Rand etwas purpur
  • ausgeprägte fruchtige Nase, v.a. Johannisbeere
  • mittlere bis höhere Säure
  • sanfte Tannine
  • auch im Gaumen Johannisbeere
  • mittlerer Abgang
  • schwere, repräsentative Flasche
  • Korken von höchster Qualität
  • Kapsel und Etikette ebenfalls sehr hochwertig
  • relativ viel Depot, sollte also eigentlich dekantiert werden

 

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Das Ganze erinnerte mich als Automobil-Mensch spontan an Pagani. Was das ist? Eine der exklusivsten Automobil-Marken der Welt. Aus Italien (Modena). Klein und halt nicht so bekannt. Aber für Insider umsomehr.

 

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