Nach mittlerweile vielen Weinreisen in Spanien hatte ich jetzt die Möglichkeit, mal eines der renommiertesten Deutschen Weingebiete zu besuchen. Der Rheingau ist klein aber fein. Geografisch recht einfach zu identifizieren: Der Rhein fliesst von Basel bis an die Niederländische Grenze einigermassen von Süd nach Nord. Nur in der Mitte macht er zweimal einen Knick und verläuft dann dort von Ost nach West. Von der Main-Mündung bis nach Rüdesheim. Genau da ist der Rheingau. Am nördlichen Ufer natürlich, da wo die Südhänge sind. Es sind keine sehr steilen Lagen wie am späteren Rheinlauf oder an der Mosel, sondern eher hügeliges Land.
Angefangen habe ich auf dem Domdechant-Werner’schen Weingut in Hochheim (www.domdechantwerner.com). Der Domdechant war vor acht Generationen ein Würdenträger im Dom zu Mainz. Dieses Weingut hat viele Weisswein-Preise gewonnen in letzter Zeit. Obschon es gerade Mittagszeit war, wurde ich herzlich empfangen und konnte kurz Riesling „jung und alt“ probieren. Die alten Prädikatswein Bezeichnungen Kabinett – Spätlese – Auslese – Beerenauslese – Trockenbeerenauslese und Eiswein werden hier nicht mehr angewendet. Man will wegkommen vom Süsswein Image und lehnt sich deshalb an Frankreich an:
- Gutswein
- Erste Lage (1er Cru)
- Grosses Gewächs (Grand Cru)
Alles sind ausschliesslich trockene Weine.
Für die etwa 40km hatte ich einen Tag eingerechnet. Die berühmten Weindörfer sind:
- Hochheim
- Johannisberg
- Geisenheim (hier ist die weltberühmte Weinforschungsanstalt)
- Rüdesheim
- Assmannshausen
Nach Hochheim ging’s bei Wiesbaden vorbei Richtung Westen. Schloss Johannisberg nennt sich stolz das erste Riesling-Weingut der Welt (www.schloss-johannisberg.de).
Die Weine im Rheingau sind:
- Riesling (v.a. trocken)
- im östlichen Teil sowie in Assmannshausen auch Spätburgunder (Pinot Noir)
- Bei Domdechant Werner gibt’s sogar etwas Frühburgunder. Eher eine Rarität mit schwierigen Eigenschaften (Anfälligkeit), die in der 1960er Jahren fast ausgestorben war.
Deutschland: ich komme wieder!