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Die grosse Calchaquí Wein-Safari zu Colomé

Die kommenden zwei Tage sollten nach meinen Erwartungen sowas wie der Höhepunkt der drei Wochen werden. Sagte ich wohl auch schon bei anderer Gelegenheit, aber dies war wirklich das coolste Erlebnis. Nicht zuletzt dank unserem Toyota Truck!

Das Calchaquí Tal verläuft entlang der Anden von Norden nach Süden, etwa parallel zur Verbindung der beiden grösseren Orte Salta und Cafayate. Es liegt auf ca. 2000 bis 3000müM und ist ein extrem wildes Tal, mit praktisch alles unbefestigten Strassen, zum Teil indigener Bevölkerung und einer fantastischen Natur.

Weinmässig wird es dominiert von einem Verrückten. Dem gebürtigen Berner Milliardär Donald Hess. Aber wie immer der Reihe nach. Von Salta ging es südwärts bis zur Abzweigung in die Berge. Dann beginnt ein atemberaubender Aufstieg bis auf 3348müM zum Pass Piedra del Molino.

 

Am Anfang noch gemächlich, aber die fast 4000m hohen Berge im Hintergrund mussten wir überqueren.

 

Diese Riesenkakteen verfolgten uns die ganzen beiden Tage.

 

Die ganze Reise durch war unser wie immer von Zuhause mitgebrachtes TomTom Navi zusammen mit Dutzenden während der Reisevorbereitung notierten Koordinaten der Weg zum Erfolg. Ohne Geländewagen und ohne Navi bleibt nur die Flachland Senioren Gruppen-Busreise 😊

 

Das erste Hindernis geschafft: den Piedra del Molino, 3348müM.
Der „schwarze Berg“, wohl vulkanischen Ursprungs, ist höher als die meisten Berge in der Schweiz, aber sieht nicht so aus.
Auf der anderen Seite ging es dann sehr gemächlich runter ins Calchaquí Tal.

 

Beim Ort Payogasta (-25.050531, -66.103071) traten wir endgültig ins wilde Calchaquí Tal ein. Das argentinische Spanisch unterscheidet sich vom Salamanca Spanisch übrigens vor allem durch die vielen „sch“. Also: Paschogasta, Cafaschate etc. Hier hat Donald Hess Rebgärten auf ca. 2400müM. Und ich hatte zuhause recherchiert, dass der angeblich höchste Rebberg der Welt hier in dieser Gegend liegt (Altura Máxima, -24.956956, -65.987163). Die Flasche kostet übrigens vor Ort „nur“ CHF 90. Muss ich zuhause dann mal haben… Was liegt also näher, als in die menschenleere Steppe zu fahren. Hier half das TomTom Navi nicht mehr, aber Google-Map umso mehr. Zwar gibt es da keinerlei Handy Empfang, aber interessanterweise funktioniert die Navigation mit Google-Map perfekt, da die Karten offenbar vorher schon automatisch runtergeladen wurden.

Ich fand also den weltweit höchsten Rebberg!! Beziehungsweise die Mini-Bodega Altura Máxima. Und die liegt gemäss meiner GPS Garmin Uhr auf genau 2940müM. Es hatte Arbeiter da, die mit mir spassten, aber sie durften uns nicht reinlassen. Aber ich war glücklich wie selten. Hier waren garantiert nur extrem wenige Weinfreaks! Poco loco.

 

Der unterste der am Hang aufgereihten Mini-Weingärten auf ca. 3000müM. Die oberen waren von einer Mauer verdeckt, aber sie reichen wohl schon bis auf die offiziell genannten 3111müM hinauf.

 

Der kleine „Stützpunkt“ auf Weltrekordhöhe von Donald Hess: Bodega Altura Máxima.

 

Nun ging es das Calchaquí Tal hinunter auf der Ruta National 40. Fast unbewohnt und alles unbefestigt wie im wilden Westen. Zuerst kommt Cachi (-25.120148, -66.160069) und dann im kleinen Ort Molinos (-25.441667, -66.291290) biegt man rechts ab den Berg hinauf.

 

Die Strasse zu Colomé ist halsbrecherisch. 4×4. Zur Not wäre noch eine Diff-Sperre zum abrufen.

 

Oben angekommen bei  Bodega Colomé (Donald Hess Winery) auf 2260müM (-25.512969, -66.392546) fühlt man sich wie im Paradies. Alles grün, alles Reben, alles Exklusiv und hochwertig. Und hier durften wir eine Nacht verbringen in der super exklusiven Estancia Colomé!

 

Eingang zu Colomé.
Das einzige Mal in den drei Wochen, wo ich den Pool benutzte. Inmitten der Colomé Reben. 2260müM. Mit Sonnenkollektoren gewärmt.
Innenhof der Estancia mit 9 Luxus-Zimmern.
Ein Garten wie aus dem Bilderbuch.
Besichtigung der Bodega und persönliches Tasting nur für uns der besten Tropfen Lote Especial.

 

Nebst der herrlichen Hotelanlage und der Weinbodega ist das berühmte Museum James Turrell alleine die Reise Wert! Fotografieren strengstens verboten. Turrell ist ein US amerikanischer Lichtkünstler und das, was wir gesehen haben, ist sehr speziell aber total cool. Mit Worten nicht zu beschreiben…

 

Das Turell Museum: nur von aussen zu fotografieren.

 

Der Aufenthalt hier war ausserordentlich exklusiv und mit dem Museum ziemlich verrückt. Das Verrückteste ist aber, dass man in dieser extrem abgeschiedenen Lage so eine Oase aufbaut.

 

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