Picanha ist die Grill Spezialität in Brasilien. Es ist vom Hinterteil des Rindes und wird bei uns Tafelspitz oder noch profaner Siedfleisch genannt. Als solches wird es bei uns praktisch immer als minderwertig betrachtet und in Eintöpfen gesotten. Die Südamerikaner sehen aber gar nichts minderwertiges daran und grillen es wie Filet oder Entrecôte.
Genau das machte ich nun auch:
- Möglichst grosse Stücke kaufen. Mit grobem Salz (Fleur de sel) einreiben.
- Auf dem sehr heissen Grill (>200°C) je Seite 4 Minuten grillen.
- Dann ein Thermometer in die Mitte einstecken (z.B. Weber i-Grill mit Handy App 🙂 ) und indirekt bei minimaler Hitze wärmen bis 54°C Kerntemperatur erreicht sind.
- Indirekt heisst: bei meinem Gasgrill mit 3 Brennern stelle ich nur einen an und den auf Minimum. Das Fleisch wird möglichst weit weg von dem Brenner gelegt. Der Deckel natürlich immer geschlossen.
- Am Schluss das Fleisch draussen noch ein paar Minuten stehen lassen. Die Temperatur stiegt so noch auf ca. 60°C. Dann in schöne, ca. 1cm dünne Tranchen schneiden. Den Saft ablassen und in einer gut vorgewärmten Schale servieren.
- Dazu gehört pflichtgemäss Cimichurri Sauce (aus dem Supermakt).
Unglaublich: das Bio Siedfleisch kostete CHF 15 pro Kilo. Entrecôte etwa bis das fünffache! Das Picanha war sehr zart, rosarot und einfach herrlich.
Fazit: wir sind eigentlich blöd, wenn wir super teures Grillfleisch kaufen.