Ich bin kein Käseverachter. Käsefondue hingegen bewirkt bei mir oft ernsthafte nächtliche Magenprobleme. Eine Alterserscheinung durchaus – ich geb’s zu…
Deshalb favorisiere ich zum Beispiel Fischfondue. Der gesellige Charakter ist ebenbürtig. Das Budget allerdings 100-150% höher. Diesmal waren es Seeteufel, Lachs, Wels und Riesenscampi. Ideal sind festere Fischarten, die auf der Gabel nicht zerfallen. Alles in mundgerechte Stücke schneiden und mit Zitronen und Petersilie verfeinern. Der Sud ist aus Gemüsebouillon, Fischfond, Sherry, Weisswein, Pfefferkörnern und Schnittlauch. That’s it. Dazu nach Belieben Champignons, Peperonis, Chinakohl… Und Dipsaucen nach Geschmack.
Dass ich zu Fisch Rotwein mag, erzähl ich hier ja gebetsmühlenartig. Mindestens zu kräftigen Fischrezepten. Und Fischfondue gerät schliesslich recht kräftig. Anfang Sommer kaufte ich bei einer Auktion einen Liebling, wo ich 2014 vor Ort war: Cabrida, Celler de Capçanes, Monsant. Davon habe ich hier berichtet. Der war nun dran. 100% Garnacha. Aus wirklich ur-ur-alten Reben. Monsant in Katalonien (Spanien) ist nicht so bekannt wie Priorat, ist aber fast das Selbe. Priorat ist sozusagen das Appenzell innerhalb von St. Gallen. Also je nach Gesichtspunkt der Kuhfladen in der grünen Wiese oder das Goldstück im Kuhfladen. Monsant ist also das St. Gallen. Ich weiss: etwas viel für uneingeweihte. Aber meine nicht spanischen Vorfahren stammen aus der Gegend…
Das Superschnäppchen von Casa del Vino war der totale Erfolg. Prachtvoller Garnacha. Dunkle Früchte. Viel Tiefgang. Es tönt in meinem Blog wohl etwas so, wie wenn ich nur Superweine verköstige und nie ein Flop dabei wäre. Ich muss sagen, es gibt (wenige) Flops. Ich habe über diese hier auch schon berichtet. Aber es sind sehr wenige. Die allermeisten sind absolut top. Aber eben auch absolut nicht billig.
Das Leben ist zu kurz, um billigen Wein zu trinken 🙂